Indiens Oscar-Beitrag in ausgewählten Kinos – In Zusammenarbeit mit Indeed Film:
Zorn der Bestien – Jallikattu
Indiens Oscar-Beitrag 2020.
OT: Jallikattu – Indien 2019, R: Lijo Jose Pellissery
In einem Dorf in der indischen Provinz ist ein mächtiger Bulle gerade noch der Schlachtbank entkommen. Verstört läuft er Amok. Durch die regnerische Nacht und den tiefsten Dschungel. Unter den Einheimischen bricht Panik aus, denn das Fleisch des Tieres war fest eingeplant. Jeder hätte seinen Teil bekommen sollen. Mit Waffen und Fackeln ausgerüstet machen sie sich auf die Jagd, bei der es schnell um mehr geht als das entlaufene Biest zu erlegen. Der Zorn steigt empor und jeder einzelne von ihnen will als der größte und stärkste Krieger des Landes gelten. Es zeigt sich einmal mehr, dass der Mensch nicht nur Jäger und Sammler ist sondern auch eine barbarische Bestie.
ZORN DER BESTIEN – JALLIKATTU ist mit seiner unglaublichen Action ,,eine der größten Entdeckungen des Jahres!“ (Screenanarchy). Technisch atemberaubend in Szene gesetzt, dreht der ,,orgiastische Amoklauf“ (The Film Stage) das bekannte Konzept von Filmen wie DER WEISSE HAI und MAD MAX: FURY ROAD auf links und nimmt den Zuschauer mit auf einen spannenden und fantastisch bebilderten Abstieg in die Hölle menschlichen Daseins. Die packende, atemlose Verfolgungsjagd entwickelt sich zu einer düsteren ,,Zivilisationskritik auf PROMETHEUS-Level“ (slashfilm.com).
Mit Antony Varghese, Chemban Vinod Jose, Sabumon Abdusamad und Santhy Balachandran. Format: 2,35:1 — Originalsprache: Malayisch, Sprachfassungen: Deutsch, OmU — FSK 16 — 95 min.
Pressestimmen:
„Lijo Jose Pellissery erzählt vom modernen Menschen als Schwarm, als Ansammlung atomisierter Einzelner. Ohne zivilisierende Agenda drängen sie trotzdem aus ihrem reinen Egoismus heraus, auf dasselbe Ziel hin – und damit ihrem Untergang entgegen. Sie sind noch im Beisammensein getrennt, verlieren sich nicht an die Masse, sondern an ihr Ego. Gerade in der letzten halben Stunde des Films klingt immer wieder William Goldings „Herr der Fliegen“ an, eine Jagd, die sich zum primordialen Blutdurst aufschwingt oder besser: in ihn hinabstürzt.
In seiner permanenten Eskalation, durch die mal grimmigen, mal slapstickhaften Actionsequenzen ist „Jallikattu – Zorn der Bestien“ ungemein unterhaltsam. Doch genauso wie die Massenszenen bleiben jene Momente in Erinnerung, in denen die Kamera für einige Sekunden verharrt, nachdem alle Menschen das Bild verlassen haben. Das Ende von Antonionis „L’eclisse“ als Miniatur, als quasiapokalyptische Leerstelle. Die tobende Menge, die ewig wächst, bis sie sich schließlich in ihr Gegenteil verkehrt.“ (Lucas Barwenczik, Filmdienst)
„In „Zorn der Bestien – Jallikattu“ entkommt ein Bulle seinem Schlachter und wird bald vom ganzen Dorf gejagt. Was sich ziemlich simpel anhört, ermöglicht bald den Blick auf eine kaputte Gesellschaft, in der die Zivilisation nur Fassade ist. Vor allem aber die kunstvolle Inszenierung, welche Bild, Ton und Musik zu einem faszinierend surrealen Rausch vereint, sorgt dafür, dass man diesen sonderbaren Alptraum nicht wieder vergisst.“ (Oliver Armknecht, film-rezensionen.de)
„Fühlt sich an, als hätten die Safdie-Brüder („Der schwarze Diamant“) die Dschungel-Verfolgungsjagd aus Mel Gibsons „Apocalypto“ neu verfilmt und sich dabei von Darren Aronofskys „mother!“ inspirieren lassen. Das Resultat ist rauschhaftes, überforderndes Kino in Dauerbewegung.“ (Janick Nolting, Filmstarts.de)
„Wie ein Mix aus Mad Max: Fury Road und Der weiße Hai. Ein apokalyptischer Ritt durch die Hölle!“ (Bloody Disgusting)
„Unglaubliche Action. Eine der größten Entdeckungen des Jahres!“ (ScreenAnarchy)
„ZORN DER BESTIEN – JALLIKATTU setzt allerdings ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit voraus. Denn ansonsten besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren. Dann droht man, von der Opulenz und der vielschichtigen Erzählung, die schließlich im Wahnsinn mündet, erschlagen zu werden. Wer dem aufgeschlossen ist und nicht fälschlicherweise einen Tierhorrorfilm o.ä. erwartet, wird mit einem der schönsten, fesselndsten, aber auch fiesesten Filme der letzten Zeit belohnt.“ (Filmtoast)