Wir werden alle sterben! (31.10.2024)

Ein (überwiegend) lustiger Dokumentarfilm über den Weltuntergang und wie damit umzugehen ist.

Wir werden alle sterben!

Dokumentarfilm; D 2024; OT: We're all going to die; Regie: Ben Knight; Drehbuch: Ben Knight, Ralf Stadler; 93 min.; Deutsch/Englische Originalfassung mit dt. UT & Engl. OV; FSK 12; Kinostart: 31.10.2024.
Spielorte (A-Z):
Berlin, Tilsiter Lichtspiele (28.11.2024-04.12.2024)
Dornbirn (A), Spielboden (05.06.2025)
Görlitz, Filmpalast (in Planung)
Hamburg, Lichtmess-Kino (13.02.2025)
Leipzig, Luru-Kino in der Spinnerei (in Planung)
Rostock, Lichtspieltheater Wundervoll (19.12.2024-25.12.2024)
Worms, VHS (15.01.2025)
Zwickau, Filmpalast Astoria (in Planung)

Klimakatastrophe, Atomkrieg, Sorge vor Rechtsruck, Faschismus und Bürgerkrieg: Ben lebt und arbeitet als Journalist in Berlin und ihm setzen die andauernden Krisen zu. Also reist er von Berlin nach London, nach Kansas, nach Norwegen und schließlich ins Zentrum des Weltuntergangs, dem Chicxulub-Meteoriten-Krater in Mexiko. Er will von jenen lernen, die sich auf den sozialen und ökologischen Zusammenbruch vorbereiten, ob man sie nun „Prepper“, „Doomer“ oder „Bunkerbewohner“ nennt – die internationale „Collapse-Community“ ist größer als gedacht.

Ein (überwiegend) lustiger Dokumentarfilm von Ben Knight über Weltuntergangsängste und allzumenschliche Coping-Strategien.

Stimmen zum Film:

“Ich habe alles an diesem Film geliebt. Die Melancholie, den Humor, die leise Verzweiflung, die Albernheit unserer Spezies – und wie es Ben Knight gelingt, die Ratlosigkeit vieler in unserer absurden Zeit zu etwas Positiven, Unterhaltsamen zu verdichten.”

– Sibylle Berg, Autorin

„Die Menschen, mit denen Knight spricht – u. a. Schriftstellerinnen und Schriftsteller, emeritierte Professoren, die Gründerinnen eines „Meine Güte!“-Netzwerks – kommen in den etablierten Medien, wenn überhaupt, nur als Randfiguren vor, als Wirrköpfe, die man gern lächerlich macht, um den eigenen Standpunkt zu erhöhen. Knight hat jedoch kein Interesse daran, seine Gesprächspartner der Lächerlichkeit preiszugeben. Er nimmt sie als Künstler, als Wissenschaftler und vor allen Dingen als Menschen ernst und kommuniziert mit ihnen auf Augenhöhe. Knight kommt nicht, um zu urteilen, sondern um zu verstehen, und das macht „Wir werden alle sterben!“ zu einem sehr besonderen, sehr anrührenden, aber auch sehr komischen Film.“

Gaby Sikorski, programmkino.de

„Eine toll-absurde Dokumentarkomödie.“

Harald Mühlbeyer, Kino-Zeit

„Letztlich geht es Knight nicht um Antworten auf irgendwelche „Fragen der Zeit“, weil es diese Antworten mangels letzter Wahrheiten nicht gibt. Trotzdem verlässt man hier das Kino beschwingt und mit einem guten Gefühl. Das liegt an der generell positiven Grundhaltung und daran, dass der Film letztlich wirklich ein paar nützliche Tipps bereithält: Nicht unbedingt für das Überleben nach einer politischen oder ökologischen Katastrophe, aber für den Umgang mit der tiefen Ratlosigkeit, mit der sich viele im Alltag und im Zusammenleben mit anderen konfrontiert sehen.“

Gaby Sikorski, programmkino.de

„Daraus entspringen schöne Funken der Komik, die diesen Dokumentarfilm über den kommenden Weltuntergang zu einer absurden Komödie werden lassen, die sich nie über die auftretenden Personen lustig macht, sondern über die seltsamen Umstände, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind. Ein Dokumentarfilm über Krise, Panik und Apokalypse als Komödie? Das geht.“

Harald Mühlbeyer, Kino-Zeit

„Bildstarke Reise in die Welt derjenigen, die daraus, dass wir alle einmal sterben werden, einen Lebensinhalt gemacht haben.“

epd Film

„Die eigene Vergänglichkeit ist immer präsent im Film, der trotzdem erfrischend leicht daherkommt.“

Der Freitag

„Es geht um die Hoffnung als dümmste aller Ideen, Tomaten-Jane mit Kompletthaus als Arche, die letzte samische Schamanin, temporäre Virusbarrieren im Ärmel, Derrick und die Eichhörnchen, Beton im Bunker und YouTube-Videos, die das so herrliche Gefühl der Heidenangst verstärken.“

playerweb

„Im Rahmen der Premiere des Films „Wir werden alle sterben“ und der anschließenden Podiumsdiskussion in Mannheim habe ich als Vertreterin von Psy4F Heidelberg/ Mannheim die inspirierende Arbeit von Ben Knight kennengelernt. Der Film nimmt, die Zuschauer:innen auf seine eigene Reise mit – von der lähmenden Angst angesichts der Klimakrise hin zu einem Gefühl von Akzeptanz und sogar Hoffnung. Knight zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit der überwältigenden Bedrohung umgehen: von der Vorbereitung auf eine Eskalation durch Vorratshaltung und Strategien zur Selbstverteidigung, über ein selbstversorgendes Leben im Einklang mit der Natur bis hin zu mentalen Strategien wie Meditation und Achtsamkeit.
Alle dargestellten Geschichten zeichnet der Versuch aus, der Ohnmacht zu entkommen und Selbstwirksamkeit zu erlangen. An manchen Extrembeispielen lässt sich gut abarbeiten, welche Optionen für einen selbst nicht in Frage kommen. In anderen gezeigten Beispielen spiegeln sich dabei Prinzipien wider, die wir bei Psy4F zur Förderung von Klima-Resilienz empfehlen. Themen wie Gefühlsakzeptanz und – verarbeitung, Achtsamkeit, das Erkennen von Chancen in der Krise, Sinn und Werte, Dankbarkeit, Selbstfürsorge und die Idee einer „Aktiven Hoffnung“.
Man könnte sagen, Knight selbst lebt letzteres durch sein filmisches Engagement, indem er damit eine Basis für Diskurs und Reflexion schafft und ein Bewusstsein dafür, dass viele Menschen zwar auf unterschiedliche Weise aber dennoch mit denselben Fragen ringen, und zeigt auf, dass wir in der Bewältigung dieser Krisen nicht allein sind. Gegen Ende des Films findet er zu einem bemerkenswerten Schluss: „Jetzt habe ich das erste Mal das Gefühl, es ist alles gut.““

Ulrike Stalitza-Erche, Psychologists for Future Heidelberg/Mannheim

Regisseur Ben Knight

Ben Knight ist Journalist in Berlin, der für die Deutsche Welle, den Guardian, den New Statesman, Prospect, den Freitag, und andere geschrieben hat. Seine Artikel behandelten Geschichten wie die deutsche Kleinstadt, die die Welt bewaffnete, Zoophilie in Westdeutschland, heidnische Kulte in Ostdeutschland, illegalen Fischfang in Sierra Leone und andere Erfahrungen bis hin zu Darmspülungen. „We’re All Going To Die“ ist sein erster Dokumentarfilm.

Zu den Interviewpartnern im Film gehören:

  • Amitav Ghosh, Autor von The Great Derangement und The Nutmeg’s Curse
  • Jem Bendell, Autor von Deep Adaptation: Eine Karte zur Navigation durch die Klimatragödie
  • Laura Schmidt, Aimee Lewis Reau, Gründerinnen des Good Grief Network
  • Guy McPherson, Autor von Only Love Remains: Dancing at the Edge of Extinction