Über die Politik der Feindschaft und was wir dagegen tun: In einer Langzeitbeobachtung dokumentieren die Filmemacher Christian Lehmann-Feddersen & Alf Schreiber die gesellschaftlich-politischen Nachwehen des G20-Gipfels in Hamburg. Während Aktivist*innen dem juristischen Nachspiel ausgesetzt sind, formieren sich im Schatten des Gipfels das kapitalistische System und der Widerstand neu.
Wir sind so frei
Dokumentarfilm; D 2024; Regie: Christian Lehmann-Feddersen & Alf Schreiber; Produktion: No Doubt Media (Hamburg); 97 min.; FSK 12; Sprache: Deutsch, teilw. Englisch, Französisch, Arabisch OmdU; Bildseitenverhältnis: 16:9; Tonmischung: 5.1; Starttermin: 05.09.2024
Spielorte (A-Z): |
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Berlin, Filmklub K18/Durchsfenster (15.10.2024) Bern (CH), Kino in der Reitschule (08.10.2024) Hannover, Kino im Sprengel (24.10.2024) Kehl, Kino Center (03.10.2024-09.10.2024) Kehl, Kino Center (10.10.2024-16.10.2024) Kernen, KoKi / Glockenkelter (in Planung) Lüneburg, SCALA Programmkino (Umwelt-Tage) (23.11.2024) Oberhausen, Unterhaus (19.10.2024) Radolfzell, Zeller Kultur (07.11.2024) Wismar, TIKOzigalpa (03.10.2024) |
In einer Langzeitbeobachtung dokumentieren die Filmemacher Christian Lehmann-Feddersen & Alf Schreiber die gesellschaftlich-politischen Nachwehen des G20-Gipfels in Hamburg. Während Aktivist*innen dem juristischen Nachspiel ausgesetzt sind, formieren sich im Schatten des Gipfels das kapitalistische System und der Widerstand neu.
Der G20 Gipfel im Juli 2017 in Hamburg war für die kapitalismuskritischen Bewegungen Europas Anlass des gemeinsamen Protests gegen diese Machtdemonstration der weltbeherrschenden Kräfte über alle politischen Differenzen hinweg.
Der Film begleitet in einer Langzeitbeobachtung Teilnehmer und Teilnehmerinnen der damaligen Proteste. Er zeigt wie sie Opfer ungebremster Polizeigewalt wurden, zeitweiliger inhaftiert wurden und bis heute andauernder Strafverfolgung ausgesetzt werden. Dennoch kämpfen sie weiter gegen Grundrechtseinschränkungen und für eine freie Gesellschaft.
Neben G20 formieren sich in den endlosen Krisen aber auch neue Bewegungen. So organisieren sich migrantische Beschäftigte, um die Grundrechte, das Recht auf Streik, für gerechte Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Geflüchtete Frauen organisieren sich in feministischen Zusammenschlüssen wie „NiNa Women in Action“ und „Women in Exile”.
Auf der anderen Seite formiert sich aber auch das kapitalistische System neu, was im Film am Beispiel des globalen Finanzdienstleisters Black Rock deutlich gemacht wird.
In der Zusammenschau aller Ebenen des Films entsteht ein umfassendes Bild davon, wie die Kräfte der privaten Aneignung von Reichtum und Macht unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen.
In seinem vielschichtigen Panorama zeigt WIR SIND SO FREI aber auch das große Potential für die Überwindung dieses Zustandes bei allen, die in unterschiedlicher Weise von wachsender Armut, Lohnraub, Sozialabbau, Aufrüstung und den Folgen von Kriegswirtschaft betroffen sind.
„In einer Zeit der gleichermaßen hysterischen wie intellektuell unterbelichteten Migranten-Hatz, in der das Grundrecht auf Asyl einmal mehr zur Disposition steht, statt dass über die Unterbesetzung von Ausländerbehörden nachgedacht würde, wirkt „Wir sind so frei“ wie eine Flaschenpost aus einer Realität, in der konventionelle Medien aus der Zeit gefallen erscheinen. Doch der Film belegt nachdrücklich, dass all diese Kämpfe stattfinden und allemal wert sind, dokumentiert zu werden. Nicht als Antwort, sondern als Pool von Erfahrungen, die eventuell irgendwann zur Selbstermächtigung taugen.“
Ulrich Kriest, Filmdienst
„Ein Destillat der wichtigsten antikapitalistischen Demonstrationen der vergangenen Jahre.“
Lukas Hoffmann, Kino-Zeit
„WIR SIND SO FREI zeigt Erfahrungen mit einem Staat, der sich abgrenzt, der Mauern und Zäune hochzieht und das Leben für die Menschen unter Umständen nicht ungefährlich macht.“
David Maiwald, jungeWelt
„Der klassische Kampagnenfilm!“
Jürgen Kiontke, Links bewegt
„Die antikapitalistische Dokumentation beleuchtet Grundrechtseinschränkungen und Polizeigewalt u. a. während der G20-Proteste in Hamburg, kritisiert, dass die Beschäftigten bei Unternehmen wie Gorillas, Amazon oder Flink kein Streikrecht haben und porträtiert Selbsthilfeprojekte für geflüchtete Frauen.“
TV Today