Spiral – Das Ritual

Der kanadische Jungregisseuer Kurtis David Harder („Harpoon“) hat mit „Spiral“ einen spannenden Mystery-Thriller gedreht, der clever und vielschichtig reale Ängste der LGBTQ+-Szene ins Horrorgenre überführt. Ein „Get Out“ für die schwule Community.

Spiral – Das Ritual
Kanada 2019; OT: Spiral; R: Kurtis David Harder; 90 min.

Mit Lochlyn Munro, Jeffrey Bowyer-Chapman, Ari Cohen, Ty Wood, Thomas Elms, Chandra West

Drehbuch: Colin, Minihan, John Poliquin

Produzent: Chris Ball, Colin, Minihan, John Poliquin

Das schwule Pärchen Malik und Aaron wagt, gemeinsam mit Aarons 16-jähriger Tochter Kayla, in einer malerischen Kleinstadt einen Neuanfang. Beide haben auf Grund ihrer sexuellen Orientierung in ihrem Leben schon viel Ablehnung erfahren. Für ihre Nachbarn scheint das Paar zunächst aber herzlich willkommen zu sein. Jedoch häufen sich schon bald mysteriöse Vorfälle versteckter Homophobie und Ressentiments gegenüber Andersdenkenden. Zu spät realisieren sie, dass die Ereignisse einem bestimmten Muster folgen, und sich der Kreislauf zu wiederholen droht.

Trailer (deutsch)

„Mit Hilfe einer recht ausgeklügelten visuellen Sprache stellt er sein Publikum auf eine Stufe mit dem Protagonisten Malik, der entweder einer äußerst gefährlichen Okkultismussekte auf der Spur ist oder seinen Verstand zu verlieren droht. Aus dieser Ambiguität zieht Harder ebenfalls ein beachtliches Spannungspotenzial, und auch die treffliche Besetzung der zentralen Figuren kann sich sehen lassen.“ (Frank Brenner, Choices)

„Harders Film ist gradliniger, temporeicher Routine-Horror mit donnernden Jump-Scares und zwei Figuren im Mittelpunkt, die – und das ist gut so – nicht durch ihr Schwulsein definiert werden, sondern halt einfach zufällig schwul sind.“ (Thorsten Hanisch, Filmstarts)

„Vor allem aber gelingt dem Film sein schwieriger Drahtseilakt nicht bis ins Letzte überzeugend: Ähnlich wie etliche Horror-Geschichten, die in jüngster Zeit die Mechanismen des Genres dazu nutzten, um das Thema Rassismus zu verhandeln, verlässt sich „Spiral“ in seiner Auseinandersetzung mit Homophobie so offensiv auf reale persönliche wie politische Trauma-Erfahrungen, dass es mitunter unangenehm ausbeuterisch wirkt. Hier wäre mehr Subtilität, Einfallsreichtum oder kreative Verfremdung womöglich effektiver und weniger triggering gewesen. Ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung ist „Spiral“ aber allemal, zumal hier auch vieles gelungen ist. Im Kreieren einer unheilvollen, bedrohlichen Atmosphäre ist Harder geschickt, und auch visuell hat er ein paar gute Ideen.“ (Patrick Heidmann, Queer.de)

„SPIRAL – DAS RITUAL ist geschickt im Erzeugen der latenten Paranoia, die er mit dem Horror einer Parallelgesellschaft würzt, die nicht von dieser Welt scheint. Plump wird die ansonsten souveräne Inszenierung von Regisseur Kurtis David Harder immer nur dann, wenn die Geister allzu physisch werden. Ansonsten weiß der Kanadier seine Vorbilder aus den 1960er- und 1970er-Jahren gut zu variieren und in seiner Pointe den Fokus sogar noch einmal zu weiten. Auf der Hut vor der Spirale muss nämlich ein jeder sein, der nicht der Norm entspricht. Und das sind aus Sicht der Sekte viele!“ (Jörg Gerle, Filmdienst)

„SPIRAL macht das gänzlich anders. Die Beziehung zwischen Aaron und Malik, ihre Gefühle, Probleme und der Horror, der damit einhergeht, sind keine aufgesetzte Randbemerkung, sondern tragen den Film. Dafür nimmt sich SPIRAL anfangs die Zeit seine Figuren vorzustellen und tut dies angenehm unplakativ. Weder drängeln sich Schwulenklischees, noch Horrorstereotypen in den Vordergrund. Stück für Stück erfahren wir mehr über die Charaktere und Stück für Stück deutet sich mehr an, dass Malik, der die Hauptfigur ist, und seine Familie womöglich in Gefahr sind.“ (Mick Weichel, thrillandkill.com)

„Ein kluges und vielschichtiges Spiel mit Horrorkonventionen – gekonnt in Szene gesetzt und mit Hingabe gespielt. Eine echte Entdeckung!“ (Andreas Köhnemann, spielfilm.de)

„Finally giving gay characters the right to speak and tell their stories.“ (His Name ist Death)

„Spannend und so effektiv wie GET OUT.“ (Bloody Disgusting)

„Eine alptraumhafte Atmosphäre.“ (Screen Anarchy)

„Auf Augenhöhe mit Genre-Klassikern wie ROSEMARIE’S BABY.“ (Nerdly)