Tobias Frindts erzählt die Geschichte der linken Jugendzentrumsbewegung von den 70ern bis heute.

Dokumentarfilm; Deutschland 2019, R: Tobias Frindt; Laufzeit: 102 min.
Die Studentenrevolte, der Aufbruch, die sexuelle Revolution, das lossagen vom Nachkriegsdeutschland der Täter und Mitwisser, das alles wurde in den letzten Jahren auf vielen Ebenen breit thematisiert, es wurde geforscht und unzählige Bücher und Filme hatten die „68er“ Bewegung zum Thema. Man kann sagen, mittlerweile gehört 1968 zum Gründungsmythos der Berliner Republik. Weithin unbekannt ist jedoch, dass nur kurze Zeit später, die Ideen und Forderungen der 68er sich in einer anderen Jugendbewegung manifestieren sollten.
In den frühen 70er Jahren versuchten tausende von Jugendlichen in Westdeutschland in ihren Städten und Gemeinden selbstverwaltete Jugendzentren und Jugendhäuser zu etablieren, um sich eigene Treffpunkte zur Freizeitgestaltung ohne Konsumzwang und ohne Kontrolle durch die Elterngeneration zu schaffen. Mit Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen” gingen sie auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit KommunalpolitikerInnen. Anknüpfend an die 68er-Revolte hatten sich in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet. Mit der Jugendzentrumsbewegung und der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren kam es auch in der „Provinz“ zu politisch-kulturellen Aufbrüchen, die politisierte Jugendkultur der Zeit breitete sich in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen aus. Freie Räume geht dieser von der Geschichtsschreibung fast vergessenen Bewegung nach und versucht darüberhinaus herauszufinden, was von ihr übrig geblieben ist.
Pressestimmen:
„Sehr spannend, einerseits etwas nostalgisch, gleichzeitig aber von einer zeitlosen Relevanz, zwischen Aufbruch und Selbstfindung, zwischen Beteiligung und Flucht.“
–Oliver Armknecht, film-rezensionen.de
„Wer sich in einer sozialen Bewegung oder Initiative engagiert, sollte einen Ratschlag beherzigen: Bloß nichts wegwerfen! Vielleicht braucht eine Dokumentation später einmal vorzeigbares Material für die Schnitte zwischen den Talking Heads, um das Ganze filmisch etwas aufzulockern. Aktuelles Beispiel dafür, dass es sich lohnt, diesen Rat zu beherzigen, ist Tobias Frindts groß angelegte Geschichte der Jugendzentrumsbewegung.“
–Filmdienst
„Spannend ist dabei auch die Entwicklung der Bewegung, die gerade in den frühen Achtzigern noch einmal einen frischen Schub durch die Punk-und die sich entwickelnde Autonomenbewegung bekam. Auch die Bedeutung der Jugendzentren für eine links-alternative Kultur und unkommerzielle Musikszene wird dargestellt. Ein wichtiger Film nicht nur aus zeithistorischer Sicht.“
–OX-fanzine
„Tobias Frindt vermittelt dank spannendem Archivmaterial erhellende und verblüffende Einsichten in ein unterbelichtetes soziokulturelles Phänomen.“
–epd Film






